General-Anzeiger
26.und 27.09.08

15.600 Euro für Schulmaterial
Caritas, Diakonie und Sterntaler müssen Aktion für bedürftige Kinder jetzt einstellen.
Die Fördertöpfe sind zwar ausgeschöpft, jeder Familie mit berechtigtem Anliegen wird aber weiterhin geholfen.



Von Mirja Tappe

BONN. " Kinderarmut gibt es, auch hier in Bonn", lautet das Fazit von Diakonie, Caritas und Sterntaler Bonn.
Gemeinsam unterstützten die Wohlfahrtsverbände und der Verein erneut zu Schuljahresbeginn die Beschaffung von Schulmaterial für bedürftige Familien und stellten dabei fest: Noch nie war die Nachfrage nach Zuschüssen so hoch wie in diesem Jahr.
"Wir erklären uns das mit den steigenden Preisen. Das Geld wird immer knapper, vor allem in den unteren sozialen Schichten", sagte Doris Meyer, Erste Vorsitzende von Sterntaler. Obwohl angesichts dieser Entwicklungen die Unterstützung der Stadt Bonn für bedürftige Kinder von 3,70 Euro auf 4 Euro pro Jahr erhöht worden sei, könnten die Schulmaterialien oft nicht bezahlt werden.
Deswegen stellten Caritas und Diakonie auch in diesem Jahr Beträge in Höhe von 6.000 und 3.600 Euro zur Verfügung, die durch 6.000 Euro von Sterntaler aufgestockt wurden. So seien bei einer Gesamtsumme von 15 600 Euro allein von der Diakonie rund 300 Kinder unterstützt worden. Im Durchschnitt bekam jedes geförderte Kind 200 Euro für die Erstausstattung mit Heften, Büchern und anderem Schulmaterial. Jetzt sind die Töpfe allerdings leer, die Aktion muss vorerst eingestellt werden.
"Aber die Probleme beginnen ja erst, wenn der erste neue Bleistift und neue Turnschuhe fällig werden. Unser Projekt ist wichtig, und wir konnten auch viele Kinder und Familien damit erreichen. Aber es ist leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein", sagte Meyer. Geld für Schulmaterial fehlt nicht nur zu Beginn des Schuljahrs. Auch Karl Wilhelm Starcke von der Caritas resümierte : "Wenn uns die Bildung unserer Kinder wichtig ist, dann muss eine gewisse Grundausstattung gegeben sein. Das ist aber nicht nur Aufgabe von Diakonie, Caritas und Sterntaler . Das ist eine politische Frage."

Unterstützung wird nicht eingestellt

BONN. Auch in Zukunft werden Caritas, Diakonie mit ihrem gemeinsamen Hilfsfonds Robin Good und der Sozialsponsoring-Verein-Sterntaler bedürftigen Kindern beim Kauf von Schulmaterialien unter die Arme greifen. Die Fördertöpfe seien zwar aufgrund unerwartet hoher Nachfrage reichlich ausgeschöpft worden, doch eingestellt werde die Unterstützung auf keinen Fall, sagte Caritas-Vorstand Karl-Wilhelm Starcke gestern.
Dieser Eindruck war fälschlicherweise in einem Bericht über die Bilanz der Spendenaktion entstanden. Jede Familie, die ein berechtigtes Anliegen habe, erhalte weiterhin finanzielle Hilfe, betonte auch Doris Meyer, Vorsitzende von Sterntaler.
Insgesamt 15 600 Euro hatten Sterntaler und die beiden Wohlfahrtsverbände in die Anschaffung der Schulmaterialien für arme Kinder investiert. Das könne zukünftig nicht mehr alleine gestemmt werden. Caritas, Diakonie und Sterntaler appellieren deshalb auch an Politik und Verwaltung, nach Lösungen zu suchen.
Die Grünen reagierten gestern auf diesen Appell und wollen die Verwaltung nun auffordern, betroffene Familien künftig zweckgebunden mit Geld für die Schulmaterialien zu unterstützen.
lis

Weitere Informationen erteilen die Wohlfahrtsverbände und der Verein unter den Rufnummern 0228/22 80 820 (Diakonie), 108-0 (Caritas) oder im Internet unter www-sterntaler-bonn.de

   

 

 

 

 

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