General-Anzeiger
30.07.09

Nachhilfe in Psychomotorik mit Islandpferd Lilja

Die Kinder des Sankt-Rochus-Kindergartens gehen jede Woche reiten. Für die tiergestützte Pädagogik werden noch Spoonsoren gesucht

Von Stefan Knopp
Duisdorf⁄Weilerswist.


Zu neunt stehen die Kinder um Lilja herum und striegeln einträchtig das 13-jährige Islandpferd, auf dem sie gleich reiten werden. Dann geht es los: Erst stellen sich die Kinder bei der Stute vor, danach hilft ihnen Liljas Besitzerin Christine Freund aufs Pferd. Im Schritttempo geht es im Kreis, dabei sollen die Kinder Bewegungen machen: Die linke Hand auf den Kopf, die rechte auf den Bauch, auf dem Pferderücken ist die Koordination schon eine Herausforderung.

Freund ist auch Erzieherin im Sankt-Roches-Kindergarten und außerdem Heilpädagogin mit Zusatzqualifikation tiergestützte Pädagogik, Therapie und Fördermaßnahmen. Auf dem Islandpferdegestüt Tannenbusch in Weilerswist-Müggenhausen bietet sie Kindern die Möglichkeit, den Umgang mit Tieren durch direkten Kontakt zu lernen und sich sozial und psychomotorisch positiv zu entwickeln. Diese heilpädagogische Förderung mit Haus- und Nutztieren (kurz Foehanu) möchte sie auch regelmäßig für die Rochus-Kinder anbieten.

"Auf unserem Gartenfest im Mai waren meine drei Pferde die Hauptattraktion für die Kinder", berichtet Freund. "Die Eltern stellten fest, dass der Umgang mit Tieren den Kindern gut tut. Dadurch kam die Sache ins Rollen." Ab September sollen jede Woche zehn Kindern hinausfahren und den Kontakt zu den Tieren erleben.

Im Rahmen der Ferienwoche der Kindertagesstätte bekamen zwei Gruppen einen Vorgeschmack darauf, darunter auch fünf Kinder vom integrierten Emmaus-Kindergarten, der die tiergestützte Heilpädagogik laut Erzieherin Anne Stelle möglicherweise auch nutzen möchte. Die Begegnung mit den Tieren ist für alle etwas Besonderes, auch wenn sie wie Magda (6) vom Rochus-Kindergarten schon mal auf einem Pferd geritten sind. Die Bewegungsübungen sorgen für Abwechslung: "Wir machen das, um das Reiten schwieriger zu machen", erklärt der sechsjährige Jakob vom Emmaus-Kindergarten. "Nur reiten ist ja langweilig."

Im Roches-Kindergarten, wo sich die Kinder auch einmal in der Woche mit Freunds Kaninchen beschäftigen können, ist man vom positiven Effekt überzeugt. Pro Ausflug rechnet Freund mit rund 100 Euro Kostenaufwand. Allerdings können laut Leiterin Marlies Mertens nicht alle Familien die zusätzlichen Kosten aufbringen. Durch eine Spende der Deutschen Telekom sind die ersten fünf Fahrten gesichert, für die weiteren Ausflüge bittet der Kindergarten um Unterstützung.

Wer den Kindergarten unterstützen möchte, kann sich auf www.foehanu.de weiter informieren und Kontakt unter 0228/252880 aufnehmen.



Trainerin Christine Freund (rechts) zeigt Joshua eine Übung. Praktikantin Jill Domincy führt Islandpferd Lilja.
  FOTO: Roland Kohls


   

 

 

 

 

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